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Welcher Schläger ist der Richtige?

Die richtige Materialauswahl beim Tischtennis

I. Einführung

Immer wieder kommt es vor, dass Eltern ihren Kindern Schläger kaufen, die für das Tischtennistraining eher ungeeignet sind. Da wir von Eltern vermehrt Anfragen diesbezüglich erhalten haben, wollen wir euch hier einen kleinen Einblick geben, worauf es ankommt.

Zuerst sollte man sich von dem Gedanken lösen, dass Tischtennisschläger besonders günstig sind. Häufig taugen solche billigen Schläger nichts. Damit gemeint sind besonders die typischen Kauflandschläger, aber auch solche aus vermeintlichen Sportgeschäften. Man sollte schon mehr als 30 € in die Hand nehmen und die Schläger in einem entsprechenden Tischtennisshop kaufen. Zum Vergleich mein Schläger kostet neu ca. 100€. Die Erklärung, warum es notwendig ist ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen ist relativ einfach.
Tischtennis ist ein Sport in dem Technik eine große Rolle spielt. Mit einem schlechten Schläger sind viele Techniken unmöglich zu erlernen. Das frustriert Kinder und Trainer gleichermaßen. Deshalb hängt die richtige Schlägerwahl immer auch vom jeweiligen Leistungsstand ab. Einem Fahranfänger würde man ja auch kein Rennauto kaufen.

II. Der erste Schläger

Muss ich meinem Kind nun einen Schläger für 100 Euro kaufen, wenn es nur mal Tischtennis probieren will? Nein natürlich nicht. Es gibt relativ günstige Einsteigermodelle, die je nach Leistungsentwicklung für die ersten paar Monate oder Jahre des Trainings völlig ausreichen.
Beispielsweise dieses Modell:

http://schoeler-micke.tabletennis-shop.de/Marke+andro/andro-Schlaeger-R2P-TOP-LEVEL.1222017.html

Für einkommensschwache Familien bietet der Deutsche Tischtennis Bund die tolle Möglichkeit einen kostenlosen Schläger zu erhalten. Dafür muss man folgendes Bestellformular ausfüllen und abschicken:

http://www.tischtennis.de/media/breitensport/TT%20Spiel%20mit/Bestellformular_Spiel_mit_Schlaeger.pdf

III. Schläger für Fortgeschrittene

Für Eltern deren Kinder bereits seit längerer Zeit Tischtennis spielen, soll nun ein kleiner etwas umfassenderer Überblick erfolgen. Zuerst sollte man sich an einigen einfachen Regeln orientieren:

  1. Der Schläger wird nicht als Fertigschläger bestellt. Das bedeutet man bestellt das Holz, den Vorhand Belag und den Rückhand Belag einzeln. Man kann ihn sich in der Regel vom Händler bereits zusammenkleben lassen (gegen ein paar Euro aufpreis). Genau dies macht die Wahl des richtigen Schlägers auch für uns Fortgeschrittene sehr kompliziert. Es gibt schier unendliche Kombinationsmöglichkeiten.
  2. Die Beläge eines Schlägers dürfen nicht genoppt sein. Beim Kauf muss man darauf achten, dass die Noppen innen und nicht außen sind. Es sei denn der Jugendliche hat vor mit einer Noppe zu trainieren und es ist auch mit den Trainern so abgesprochen. Dies ist jedoch sehr selten der Fall.
  3. Es gibt drei verschiedene „Ausrichtungen“ eines Schlägers bzw. der drei Komponenten (Holz, Vorhand Belag, Rückhand Belag): Allround, Offensiv und Defensiv. Für Kinder sollte man sich stets in Richtung Allround bis Offensiv orientieren. Hier gilt auch wieder Ausnahmen bestätigen die Regel. Ist es mit den Trainern abgestimmt, so könnte es auch mal dazu kommen, dass ein Jugendlicher einen Defensiven Schläger kaufen sollte.
  4. Beim Holz sollte man auf hohe Kontrollwerte achten. Ein Allround Holz ist i.d.R eine sehr geeignete Wahl.
  5. Umso dicker Belag und der dazugehörige Schwamm sind, desto schneller ist der Schläger. Ein schneller Schläger ist zugleich weniger kontrollierbar und daher schwieriger zu spielen. Achten Sie also darauf, dass die Schwammdicke dem Leistungsstand entspricht. Für Kinder und Jugendliche bietet sich daher eine Schwammdicke zwischen 1,5 mm und maximal 2,0 mm an.
  6. Je griffiger ein Belag ist, umso mehr Rotation kann er erzeugen. Gleichzeitig steigt jedoch auch die Anfälligkeit für gegnerische Rotation. Achten Sie hier insbesondere darauf, dass der Belag nicht teilweise oder vollständig glatt ist. Hier ist etwas mehr Griffigkeit nicht schädlich.
  7. Lassen Sie sich nicht von den unzähligen Werbeangeboten und Beschreibungen täuschen. Es gibt nicht den perfekten Schläger, weil die Geschmäcker verschieden sind. Selbst Profispieler experimentieren mit Material und wechseln es aus. Mit der Zeit sammelt man auch als Spieler eigene Erfahrungen.

Die Hölzer haben eine längere Lebensdauer Sie können  oftmals gespielt werden bis Sie kaputt gehen oder das Spielniveau sich ändert. Die Beläge sind nach rund 6 Monaten in der Regel abgespielt, je nach Häufigkeit des Trainings. Die Beläge werden abgezogen und das Holz kann neu beklebt werden.

IV. Beratungshilfen

Für den Kauf eines Schlägers für Fortgeschrittene steht Ihnen unser Trainerteam gern zur Seite. Wie schon erwähnt ist die Auswahl und damit die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass Ihr Kind nicht den optimalen Schläger für sich bekommt. Auch wir Trainer oder erfahrene Spieler stehen oft vor der Frage „tja welcher Belag solls denn dann sein für die Vorhand“. Hier kann es helfen Schläger seiner Vereinskameraden zu testen und deren Erfahrungen zu nutzen. Auch ist es möglich Beläge und Hölzer zu testen, welche nicht im Verein gespielt werden ohne sich diese für exorbitante Summen kaufen zu müssen. Entweder lässt man sich ein Test Set zuschicken oder man geht in den ortsansässigen Tischtennisshop. In Halle wäre dieser HIER zu finden.

Hier noch eine kleine Auswahl an möglichen guten Fertigschlägern:

http://schoeler-micke.tabletennis-shop.de/Marke+andro/Komplettschlaeger-andro-Nightmare-ALL-2-0/1-8-konkav.12222646.htm

http://schoeler-micke.tabletennis-shop.de/Marke+andro/andro-Schlaeger-R2P-Competition-II.1222002.html

http://schoeler-micke.tabletennis-shop.de/Marke+Donic/Donic-Schlaeger-Persson-Exclusive-LIGA-konkav.12121902.html

http://schoeler-micke.tabletennis-shop.de/Marke+DHS/DHS-Schlaeger-A-4002-konkav.12257300.html

Das Jugendtraining beim HTTV- ein kleiner Einblick

Liebe Tischtennisfans,

sicherlich habt Ihr euch schon immer gefragt, wie ein Jugendtraining beim HTTV aussieht. Heute wollen wir euch einen kleinen Einblick in den Ablauf einer Trainingseinheit bei uns gewähren. Dazu haben wir einen kleinen Mustertrainingsplan für das Jugendtraining für euch zusammengestellt:

1. Begrüßung und Aufbau der Tische
2. Aufschlagtraining (optional)
3. Erwärmung

Natürlich beginnt unser Training regelmäßig mit einer kleinen Aufwärmeinheit. Warum ist das notwendig? Erwärmung bringt unser Herz- Kreislauf- System in Schwung und bereitet die Muskeln auf eine bevorstehende Belastung vor. Letztlich soll die Erwärmung auf den anstehenden Hauptteil vorbereiten und Verletzungen vorbeugen.

Die Erwärmung kann dabei ganz klassisch durch entsprechendes Warmlaufen erfolgen. Dabei kann man das Tempo oder die Fortbewegungsart variieren. Beispielsweise durch einfaches Laufen, Sidetsteps, Hopserlauf, Kreuzlauf, Sidejump etc. Das mag alles zu einer ordentlichen Erwärmung führen, ist jedoch gerade bei Kindern eher unbeliebt.
Wir setzen daher vermehrt auf Erwärmungsspiele.

Beispiele:

  • Fangspiele, wie beispielsweise Ketten- oder Paarhasche, Springbock-Laufbock
  • Parteiball, Zweifelderball, Brennball (je nach Teilnehmerzahl)
  • Laufspiele oder Hindernisparkour in Teams
  • Feuer, Wasser, Sand
  • Tic, Tac, Toe Staffel
  • Japantest
4. Hauptteil

Der Hauptteil, das Herz jeder Trainingseinheit, besteht bei uns vornehmlich aus zwei Bestandteilen, die je nach Anzahl der Kinder unterschiedlich sein können. Bei nur wenigen Teilnehmern bietet sich das Balleimertraining besonders an, weil es den Kindern ermöglicht viele Bälle zu spielen und der Trainer sofort die Chance hat etwaige technische Fehler zu verbessern oder neue Techniken zu zeigen.
Wird die Gruppe größer, ist es kaum möglich alle Kinder mit Balleimertraining zu beschäftigen. Deshalb sind wir dazu übergegangen vor allem Übungen spielen zu lassen. Schwerpunktmäßig kommt dabei vor allem dem Vorhandtopspin und dem Offensivspiel besondere Bedeutung zu. Daher folgende

Beispiele:

Kurzer Unterschnitt Aufschlag in die Rückhand-> langer Schupf in Vorhand-> Vorhand Topspin

Schneller Aufschlag in die Vorhand-> Vorhand Konter in die Vorhand-> Vorhandtopspin

Kurzer Aufschlag in die Rückhand-> langer Schupf in die Rückhand-> Rückhandtopspin

Kurzer Aufschlag in Tischmitte-> Kurzer Schupf in Rückhand-> Rückhand Flip

5. Schlussteil

In den letzten 15 Minuten des Trainings wird bei uns regelmäßig noch ein Spiel gespielt. Psychologisch ist das sinnvoll, weil die meisten Menschen bei einem Spiel wunderbar abschalten können und vor allem jeder Teilnehmer mit einem guten Gefühl nach Hause geht. Dafür haben sich bei uns folgende Spiele bewährt:

  • Chinesisch/Rundenlauf, ein Klassiker, den viele sogar schon kennen; wenig Erklärungsbedarf und viel Spaß
  • Kaiserturnier; es wird ein Kaisertisch bestimmt; der erste, der einen Satz gewonnen hat ruft Stop; die Sieger von jedem Tisch steigen Richtung Kaisertisch auf; die Verlierer ab; Schön, um auch die Wettkampfsituation zu proben
  • Riesenchinesisch/ Vierertisch; es werden vier Tische zusammengestellt und ein Netz aus einer Bank und zwei Banden gebaut; bei Kindern überaus beliebt
  • Die verflixte Sieben; Spieler treten gegeneinander an; bei 7 endet der Satz, der Sieger bekommt einen Punkt und setzt sich auf die Bank; seinen Platz nimmt der erste auf der Bank ein; der Verlierer bleibt am Tisch und behält seine zuvor erspielten Punkte; wer zuerst 7 mal gewonnen hat, ist der Sieger
  • Kaiserchinesisch; Kombination aus Kaiserturnier und Chinesisch; es wird an 3 Tischten Chinesisch gespielt, wer zuerst „rausfliegt“ steigt ab, wer gewinnt steigt zum nächsthöheren Tisch auf
6. Verabschiedung